Pfleger missbrauchte behinderte Frauen und Kinder | Dorfgemeinschaft Tennental
Ein Pfleger hat über einen Zeitraum von 14 Jahren mindestens acht Frauen und zwei Kinder in der Dorfgemeinschaft Tennental in Deckenpfronn (Baden-Württemberg) missbraucht und vergewaltigt. Die meisten Betroffenen haben Lernschwierigkeiten, eine Betroffene hat das Down-Syndrom. Der Täter wird zu vier Jahren Jugendstrafe verurteilt. Das Gericht verordnete außerdem die Unterbringung in der Psychiatrie auf unbestimmte Zeit.
Später werden auch sein Vater, der gleichzeitig Vorgesetzter ist, und dessen Partnerin, die beide in der selben Einrichtung tätig waren, wegen der Beihilfe zum sexuellen Missbrauch verurteilt und gekündigt.
Als Folge der Taten zwischen 2005 und 2019 hat die Einrichtung die wissenschaftliche Aufarbeitung initiiert. Es wurde ein externer Fachbeirat gegründet und den Bewohner*innen wurden psychologische Beratungsgespräche sowie Kunsttherapie angeboten. Über die Ergebnisse der Aufarbeitung ist noch nichts bekannt.
(Stand: April 2022)
Allgemeine Informationen
- Aktenzeichen
- 05-00-00-01-01-01
Gewalt
- Häufigkeit
- Jahre
- Wann?
- 2005 bis 2019
- Gewaltformen
-
- sexualisierte Gewalt
- Vergewaltigung
- Fazit
-
Bei allen Taten handelte es sich um verschiedene Arten der sexualisierten bzw. sexuellen Gewalt.
Betroffene*r
- Recherche abgeschlossen?
- Ja
- Anzahl
- 10
- Fazit
-
Die meisten Betroffenen leben mit Lernschwierigkeiten.
1. Betroffene*r
- Recherche abgeschlossen?
- Ja
- Persönliche Merkmale
-
- Alter
- 35
- Geschlecht
- Weiblich
- Hilfe / Unterstützung
- stationär
- Behinderung / Beeinträchtigung
- Lernschwierigkeit
- Auswirkung(en) der Gewalt
-
- neue Behinderung oder Krankheit
- PTBS
- Fazit
- Die Frau hat das Down-Syndrom.
2. Betroffene*r
- Recherche abgeschlossen?
- Nein
- Hilfe / Unterstützung
- stationär
- Behinderung / Beeinträchtigung
- Lernschwierigkeit
- Auswirkung(en) der Gewalt
- unbekannt / unklar / unvollständig
3. Betroffene*r
- Recherche abgeschlossen?
- Nein
- Hilfe / Unterstützung
- stationär
- Behinderung / Beeinträchtigung
- Lernschwierigkeit
- Auswirkung(en) der Gewalt
- unbekannt / unklar / unvollständig
Einrichtung
- Name
- Dorfgemeinschaft Tennental
- Institution
- vollstationäre Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderungen
- Ort
-
- PLZ
- 75392
- Ort
- Deckenpfronn
- Bundesland
- Baden-Württemberg
- Land
- Deutschland
- Träger
-
- Name
- Tennentaler Gemeinschaften e. V.
- Institution
- freier Träger
- Schutzkonzept
-
- Auswertung
-
Laut Medienberichten wurde 2014 ein Gewaltpräventionskonzept eingeführt.
- Öffentlich?
- Ja
- Internetseite
- Gewaltschutzkonzept
Täter*innen
- Recherche abgeschlossen?
- Ja
- Anzahl
- 3
- Fazit
-
Der Haupttäter war Pfleger. Nebentäter*in waren dessen Vater und die Partnerin des Vaters, die beide ebenfalls in der Dorfgemeinschaft angestellt waren.
1. Täter*in
- Recherche abgeschlossen?
- Ja
- Persönliche Merkmale
-
- Alter
- 30
- Geschlecht
- Männlich
- Behinderung / Beeinträchtigung
- psychisch
- Bezug
- Mitarbeiter*innen der Einrichtung
2. Täter*in
- Recherche abgeschlossen?
- Ja
- Persönliche Merkmale
-
- Alter
- 66
- Geschlecht
- Männlich
- Behinderung / Beeinträchtigung
- unbekannt / unklar / unvollständig
- Bezug
- Mitarbeiter*innen der Einrichtung
3. Täter*in
- Recherche abgeschlossen?
- Ja
- Persönliche Merkmale
-
- Alter
- 57
- Geschlecht
- Weiblich
- Behinderung / Beeinträchtigung
- unbekannt / unklar / unvollständig
- Bezug
- Mitarbeiter*innen der Einrichtung
Folgen für die Täter*innen
- Strafrechtliche Folgen
- Haftstrafe
- Zivilrechtliche Folgen
- unbekannt / unklar / unvollständig
- Disziplinarische Folgen
- Kündigung
- Fazit
-
Der Haupttäter ist zu vier Jahren Jugendstrafe und zur Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus auf unbestimmte Zeit verurteilt worden. Sein Vater, der auch noch sein Vorgesetzter war, und dessen Partnerin wurden wegen Beihilfe zu sexuellem Missbrauch verurteilt und gekündigt.
Folgen für die Einrichtung
- Maßnahmen der Einrichtung
- sonstige
- Juristische Folgen
- unbekannt / unklar / unvollständig
- Fazit
-
Die Einrichtung hat eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Gewaltfälle beauftragt. Außerdem wurde ein externer Fachbeirat gegründet. Den Bewohner*innen wurden psychologische Beratungsgespräche sowie Kunsttherapie angeboten. Der Vorstand der Einrichtung sprach davon, dass es sich um die „Taten eines Einzeltäters handelte und nicht um ein grundsätzliches Defizit“.
Folgen für die Vorgesetzten
- Strafrechtliche Folgen
- unbekannt / unklar / unvollständig
- Zivilrechtliche Folgen
- unbekannt / unklar / unvollständig
- Disziplinarische Folgen
- unbekannt / unklar / unvollständig
- Fazit
-
Der Vater des Haupttäters war sein Vorgesetzter. Zusammen mit seiner Partnerin wurden er wegen Beihilfe zu sexuellem Missbrauch verurteilt und gekündigt.
Ratgeber
Haben Sie als Mensch mit Behinderung selbst Gewalt erfahren? Sind Sie Angehörige oder Mitbewohner*innen einer behinderten Person, der Gewalt widerfahren ist? Oder sind Sie vielleicht Mitarbeiter*in in einer Einrichtung und haben dort Gewalt mitbekommen? Im ausführlichen Ratgeber sagen wir Ihnen, was Sie tun können – und vielleicht auch müssen.
Meldung
Möchten Sie über Gewalt berichten, die Ihnen oder Ihnen nahestehenden Person widerfahren ist? Sie sind Mitarbeiter*in einer vollstationären Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderungen – und haben Gewalt mitbekommen? Sprechen Sie mit uns darüber. Wir gehen allen Fällen nach.